Viele Legenden und Mythen ranken sich um diesen Aspekt von Xpert11. Schon ziemlich früh nachdem ich hier auf X11 gelandet bin, wurde mir klar: Um ganz vorn dabei zu sein, egal ob in den offiziellen Ligen oder Privatligen, muss man in Sachen Teamaufbau gegenüber der Konkurrenz genauso gute oder eben noch bessere Arbeit leisten.
Wirklich gute Spieler sind aber teuer, Einnahmequellen rar gesät, und ein oder zwei gute Spieler machen auch noch längst keine gute Mannschaft.
Um ohne viel Geld an ein richtig gutes Team zu kommen, muss man sich seine Top-Spieler also selbst heranzüchten, und das geht nur über gute bis sehr gute Entwicklungswerte.
Aber der Reihe nach.
Was genau ist der Entwicklungswert?
Der Entwicklungswert (EW) bestimmt, wie der Name schon sagt, wie sich der Spieler am Saisonende entwickeln wird. Die EW-Skala reicht dabei von 0 bis 20, wobei streng genommen -10 bis +10 passender wäre. Ein EW von 9 und niedriger ist im Grunde negativ, der Spieler wird an Stärke ein büßen. Erst oberhalb von 10 ist mit Stärkezuwächsen zu rechnen, während ein EW von exakt 10 keine Auswirkungen hat. Übrigens ist dabei nicht ganz unwichtig zu wissen, dass der EW eine unsichtbare Nachkommastelle hat, die sich auch auswirkt. Wenn der EW eines Spielers als 10 angezeigt wird, kann er auch 9,9 betragen und der Spieler wird schwächer, oder 10,1 und der Spieler wird stärker.
Woraus setzt sich der Entwicklungswert zusammen?
Der Entwicklungswert setzt sich im Grunde aus zwei Faktoren zusammen: Durchschnittsform und Spielpraxis. Je höher die Durchschnittsform und je mehr Spielpraxis, desto besser. Die Durchschnittsform berücksichtigt dabei allerdings nicht jede Veränderung, sondern nur die Form nach dem Wechselbericht (bzw. bei Neuzugängen, die Form bei Ankunft) sowie die Form direkt NACH jedem Pflichtspiel.
Spielpraxis bekommt ein Spieler logischerweise durch Einsatzzeit. Die Spielpraxis kann man sich als Prozentwert vorstellen, der mit der Durchschnittsform multipliziert wird. Hier 100% zu erreichen ist noch vergleichsweise einfach und sollte auch das Mindestziel sein, zumindest bei jüngeren Spielern, dann entspricht der EW der Durchschnittsform. Darüber wird es komplizierter, doch dazu später mehr.
Ab wann ist ein EW "gut"?
Das lässt sich nicht ganz pauschal beantworten, zumal natürlich gilt: Je besser, desto besser. Prinzipiell ist es aber so, das Spieler bis zu einem Alter von einschließlich 25 Jahren relativ viel an Stärke hinzugewinnen, wenn der EW im Bereich 14+ ausfällt. Auffällig ist hierbei, dass der Unterschied zwischen EW 13 und 14 vor allem bei jungen Spielern bis 22 relativ groß auszufallen scheint, EW 14 sollte daher das Minimalziel sein.
Um eine Quasi-Garantie für einen sichtbaren Anstieg sowie Chancen auf einen Doppelsprung zu haben, sind bei Spielern bis zum Alter von 22 regelmäßige EWs im Bereich 16-18 nötig, in der Altersgruppe 23-25 braucht man neben solchen EWs auch noch Glück beim Zufallsbonus.
Ab 26 führen selbst Traum-EWs von 17-18 nur noch zu relativ moderaten Anstiegen, wenn man es denn überhaupt schafft solche EWs zu erreichen. Hier gilt: gute EWs von 14 und höher sind wünschenswert, die Welt geht aber nicht unter falls es mal nicht ganz klappt.
Ab einem Alter von 29 sollte man alles, was noch an Stärke hinzukommt, als Bonus ansehen, daher ist hier ein EW von 11 im Grunde gut genug.
An dieser Stelle sei aber gesagt, dass dies meine persönliche Meinung ist, andere Manager mögen da andere Ansichten haben.
Wieviel Stärke bekommt mein Spieler bei einem EW von XY dazu?
Auch das lässt sich nur grob beantworten.
Zunächst ein paar Dinge, die man wissen muss um zu verstehen, warum das so schwer abzuschätzen ist:
1) Der EW hat eine Nachkomma-Stelle, 14,4 ist besser als 13,5.
2) Wenn der EW positiv (also über 10,0) ist, gibt es zusätzlich zur EW-abhängigen Stärkeveränderung noch einen Zufallsbonus, der 0,0 bis 0,2 Stärkepunkte betragen kann.
3) Wie hoch der Stärkeanstieg (oder -verlust) bei einem bestimmten EW ausfällt, hängt von der Altersgruppe ab. Spieler, die vor dem Wechselbericht 20 oder jünger sind, legen bei EW 17 – wenn man den Zufallsbonus ausklammert, der für alle Altersgruppen gleich ist – etwa doppelt so viel Stärke zu wie Spieler der Altersgruppe 26-28.
Eine Tabelle, die den ungefähren Stärkeanstieg (ohne Zufallsbonus) von Altersgruppe X bei EW Y darstellt, findet ihr unter
http://wopcl.de.tl/TKK-h-s-EW_Guide.htm.
Die ursprüngliche Statistik des Users Gildar, auf der die Tabelle basiert, findet ihr hier:
http://spreadsheets.google.com/pub?key=pg4_f0ML31K_rYI09uhC3EQ&gid=0
Wie erreiche ich möglichst gute EWs?
Das ist wohl die Frage, die gerade für unerfahrene Manager am wichtigsten ist.
Wie zuvor erwähnt sind zwei Dinge wichtig, Durchschnittsform und Spielpraxis.
Die Durchschnittsform (DF) ist dabei meistens entscheidender, denn solange diese hoch ist, braucht die Spielpraxis 'nur' ausreichend sein. Je schlechter die Durchschnittsform, desto schwerer ist es – selbst mit viel Spielpraxis – einen guten EW zu erreichen.
Wie aber erreiche ich eine hohe Durchschnittsform? Durch Training, Training, Training. Ja, manche Spieler halten ihre Form fast von allein (gerade wenn sie fleißig im Training sind), aber grundsätzlich gilt: lieber zu viel trainieren, als zu wenig. Spätestens wenn der Formtendenz-Pfeil schwarz oder gar rot wird, sollte der Spieler ins Formtraining geschickt werden.
Stehen zwei Spiele pro Woche an, kann man Spieler mit hoher Form sogar trotz grünem Pfeil auf Verdacht ins Training schicken, denn je höher die aktuelle Form, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass bald der Absturz kommt, und dann kann es helfen rechtzeitig gegenzulenken, denn: durch Training verbessert sich nicht nur die Form, sondern auch die versteckte Formtendenz. Ist letztere negativ, erlebt man dann nach dem nächsten Spiel oft die böse Überraschung in Form eines Formabsturzes.
Für EWs im Bereich 14-15 reicht es meist, nur bei rotem Formpfeil oder Form unter 12 zu trainieren. Sollen aber reihenweise EWs ab 16 aufwärts her, sollte auch bei schwarzem Pfeil sowie Form unter 15 trainiert werden. Das kostet natürlich entsprechend Geld, was man bei der Saisonplanung berücksichtigen sollte.
Übrigens: Auch Spielpraxis wirkt sich oft positiv auf die Form junger Spieler aus. Nach meiner Erfahrung ist es schwerer, Spieler in Form zu bringen/halten, die nicht spielen.
Zur Spielpraxis selbst: Viele machen den Fehler, die ersten zwei Saisondrittel fast nur in Bestbesetzung aufzulaufen, um dann gegen Saisonende alle Jugendspieler auf einmal einzusetzen. Das funktioniert nicht so gut, aus einem einfachen Grund: Wieviel Spielpraxis ein Spieler aus einer Partie mitnimmt hängt nämlich nicht einfach nur davon ab, wie lange er spielt. Viel wichtiger ist, welche Stärke und welches Durchschnittsalter die Mitspieler haben.
Das Durchschnittsalter – nicht nur des gesamten Teams, sondern auch des Teamteils in dem der Spieler spielt (Offensive oder Defensive) - sollte optimalerweise im Bereich 25-29 liegen. Je weiter es darüber oder darunter liegt, desto weniger Spielpraxis nehmen die aufgestellten Spieler aus der Partie mit.
Mindestens genauso wichtig ist die Stärke der Spieler, da diese sozusagen einen Mentoreffekt auf ihre Mitspieler haben. Hat man nur einen Haufen Spieler Stärke 4 auf dem Platz, wird keiner davon sonderlich viel Spielpraxis aus der Partie mitnehmen. Hat man dagegen z.B. zwei starke, alte und zwei schwache, junge Spieler in der Abwehr aufgestellt, werden die beiden Alten relativ wenig, die beiden Jungen dagegen recht viel Spielpraxis mitnehmen.
Das ist übrigens auch der Grund, warum es nicht sonderlich effektiv ist, einfach elf 18-jährige aufzustellen und sich ein paar Monate zurückzulehnen, bis sie sich entwickelt haben. Ohne ein paar alte, stärkere Spieler, von denen sie was lernen können, brauchen selbst junge Talente ziemlich viel Einsatzzeit um brauchbare EWs zu erreichen.
Diese beiden Punkte, Stärke der Mitspieler und Durchschnittsalter, machen 60% aus (bei Torhütern 40%). Die Stärke der gegnerischen Spieler dagegen 40% (bei Torhütern 60%).
Und nun dem Punkt, den ich weiter oben schon angedeutet hatte: Man kann bei der Spielpraxis mehr als 100% erreichen, und damit auch einen EW, der die Durchschnittsform übersteigt. Der Haken an der Sache: Der Zuwachs, oder genauer gesagt dessen Gewichtung, nimmt mit jedem weiteren Einsatz ab. Hinzu kommt noch, je höher die Durchschnittsform, desto weniger Auswirkung hat alles, was über 100% hinausgeht.
Der %-Satz der über die 100% hinausgeht, bei 120% also 20%, wirkt sich nämlich nur auf die Differenz zwischen der Durchschnittsform und der maximalen Form (20) aus.
Heißt in der Praxis: Hat ein Spieler 120% Spielpraxis und einen Durchschnittsform von 10, beträgt sein EW 12.
Formel für die, die es interessiert:
((Max. Form [20] – DF [10]) * Spielpraxisüberschuss [20%]) = 2
10 + 2 = 12
Beträgt die DF im gleichen Fall 15, ist der EW dagegen 16.
Formel: ( (20 – 15) * 20%) = 1
15 + 1 = 16
Deshalb ist es auch so wahnsinnig schwer, EWs von 19 oder gar 20 zu erreichen, weil man dafür entweder fast 200% Spielpraxis (scheinbar fast unmöglich) oder eben eine mörderisch hohe Durchschnittsform nebst ~150% Spielpraxis bräuchte.
So, das war's von mir zum Thema Entwicklungswert. Falls euch selbst nach dem letzten Abschnitt noch nicht das Hirn gequalmt hat und ihr alles verstanden habt: Glückwunsch ^^